Zuviel des Guten
Von Markus Schulte
Umweltschutz, das betont Wilhelm Schulte-Beckhausen, Verkaufsleiter beim Futterproduzenten Raiffeisen Central-Genossenschaft in Münster, „wird immer mehr zum Standortfaktor für die moderne Schweineproduktion“. Deshalb mischt die Genossenschaft neuerdings ein spezielles Enzym ins Futter der Sauen und Mastschweine. So sollen die Tiere Nährstoffe wie Phosphat oder Stickstoff besser verwerten.
Auch Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Borchert (CDU) bemüht sich, die Umweltbelastung durch tierische Exkremente in den Griff zu bekommen. Kürzlich hat der Minister den Entwurf für eine Düngeverordnung vorgestellt. Sie soll die Nährstoffflut, die auf deutsche Äcker und letztlich in die Nordsee gelangt, eindämmen. Auch das Grundwasser ist in Gefahr, wenn gesundheitsschädliches Nitrat in den Untergrund sickert. So überschreiten allein in Bayern, wie der Bundesverband der Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) reklamiert, rund vier Prozent des Rohwassers den Grenzwert von fünfzig Milligramm Nitrat pro Liter. In bestimmten Regionen sind es schon fast zwanzig Prozent.