Wenn heute um 14 Uhr Angela Merkel ihre Videoschalte mit den Chefs der Bundesländer startet, um über „The Day after Corona“ zu fachsimpeln, da wird es sicher nicht um eines der ältesten Handwerke gehen – die der Friseurinnen und Friseure. Das fiel mir heute vor dem Spiegel dazu ein, als ich meine wachsende Haarpracht ordnete.
Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Friseure in Deutschland lag im Jahr 2018 bei rund 143200 Beschäftigten, fast 80600 Betriebe gab es da im Friseurhandwerk. Die müssten eigentlich zuerst wieder hochgefahren werden, wenn die Pandemie in die Schranken gewiesen wurde. Oder? Man mag sich gar nicht vorstellen, was all die nicht gemachten Dauerwellen im Augenblick tun. Und die heute so modernen, sagen wir mal Irokesen-Schnitte junger Männer. So viel Unordnung war noch nie.
Früher kam ein Topf auf den Kopf und Mutter schnippelte mit der Schere einmal rundherum, da gab es keine Scherereien. Fertig. Heute ist es schon eine Herausforderung, die Namen der Handwerksbetriebe zu entschlüsseln: Hairtie, SchEHRENsache oder Scheitelkeiten oder sonstwas. Ich schlage vor, wir schauen mal auf die Frisuren unserer Poltikerinnen und Politiker und starten im Bundestag eine kleine Anfrage, wo die zur Zeit gemacht werden.