Repräsentativ sind die Zahlen vermutlich nicht. Dennoch: Zwei Drittel der Studierenden an der Internationalen Hochschule sind mit Blick auf die Zukunft nicht interessiert am Kauf eines E-Autos.
Mit ihrem „Mobility Kompass“ hat die Hochschule nach 2020 nun zum zweiten Mal ihre Studierenden zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. 4056 Befragte mit einem Durchschnittsalter von 26 Jahren haben an der Onlineerhebung teilgenommen. Zwar zeigt das Ergebnis ein wachsendes Interesse an den Themen Mobilität und Umweltschutz. Elektroautos spielen dabei aber eine untergeordnete Rolle, heißt es. Lediglich 36 Prozent der Befragten interessieren sich dafür.
14 Prozent nennen hohe Anschaffungskosten für E-Autos als stärkstes Gegenargumen
Nach den Ergebnissen sind für rund 41 Prozent der Befragten geringere Emissionen der wichtigste Grund für die Anschaffung eines E-Autos. Staatliche Subventionen landen an zweiter Stelle der Vorteilsliste, sind allerdings nur für zehn Prozent der Teilnehmenden von Bedeutung. E-Autos bleiben für sie zu teuer: Knapp 14 Prozent nennen die hohen Anschaffungskosten als stärkstes Gegenargument für den Kauf eines Elektrowagens.
Verglichen mit dem Preis für ein Fahrzeug mit Verbrennungs-Motor halten die Befragten einen durchschnittlichen Aufpreis von 2780 Euro für akzeptabel. 16 Prozent kritisieren die lange Ladedauer, damit stellt sie den zweitgrößten Nachteil dar. Das größte Manko sehen die Befragten (30 Prozent) in der Reichweite. Durchschnittlich 518 Kilometer sollten es mindestens sein.
Fahrzeuge mit Benzin-Motor mit deutlichem Abstand an erster Stelle
Der Neukauf eines elektrischen Autos ist für die Studierenden kein großes Thema. Für die 37 Prozent der Befragten, die in den nächsten Jahren einen Autokauf planen, stehen Fahrzeuge mit Benzin-Motor noch immer mit deutlichem Abstand an erster Stelle (44 Prozent). Vollelektrische Fahrzeuge liegen mit 16 Prozent auf dem vorletzten Platz. Doch die Studie zeigt eine Trendwende: Die Anschaffung eines Plug-In-Hybrid-Fahrzeugs ist mit rund 19 Prozent in diesem Jahr erstmals wahrscheinlicher als die Anschaffung eines Diesel-Fahrzeugs, für das sich knapp 17 Prozent entscheiden würden.
„Junge Studierende sind beim Thema umweltschonende Mobilität noch völlig außen vor“, schlussfolgert Christian Lucas, Professor für allgemeine BWL an der Hochschule. Umweltschutz im Verkehr sei ihnen zwar wichtig, der Markt hätte also großes Absatzpotenzial. Aber E-Autos erfüllten weitgehend noch nicht die Anforderungen potenzieller junger Menschen.
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