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Wissenschaftskommunikation muss sein, aber wie?

Die Wissenschaft steht heute unter einem großen Rechtfertigungsdruck. Donald Trump und Corona haben viel Schaden in der öffentlichen Wahrnehmung hinterlassen. Während die Forschenden den einen schnellstens die drängenden Probleme unserer Zeit erklären und lösen sollen – siehe Klimaschutz oder Corona-, bezweifeln die anderen ihre Aussagen oder lehnen sie gänzlich ab.

Die Politik hat das Dilemma offenbar erkannt. Sie will künftig den Wissenschaftsjournalismus stärken und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern das Kommunizieren erleichtern. Vielleicht sollten Aktionen wie kürzlich in der Landshuter Altstadt Schule machen. Für einen so genannten „Science Bench“ setzte sich dort Professor Josef Hofmann von der Hochschule Landshut auf eine Parkbank in die Fußgängerzone.

Mit Experten plaudern

Wer wollte, konnte sich dazusetzen und mit dem Experten über das Thema Energiewende plaudern. Wie schaffen wir den Wandel hin zu mehr erneuerbaren Energien? Was hat es mit intelligenten Netzen auf sich? Und warum gibt es noch so wenige Elektroautos? „Bei den Landshuter Bürgerinnen und Bürgern kam das außergewöhnliche Format sehr gut an“, berichtet die Hochschule.

Auch Professor Hofmann war mit der Resonanz zufrieden: „Der direkte Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ist enorm wichtig, vor allem bei gesellschaftsrelevanten Themen wie der Energiewende.“ Der Hochschulverbund TRIO (Transfer und Innovation Ostbayern) hatte die Aktion organisierte. Auch Wissenschaftler in Amberg, Deggendorf, Passau und Regensburg machten mit. Sie wollen fernab von Hochschule und Vorlesung mit den Menschen direkt ins Gespräch kommen und hören, was sie bewegt. „Die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, können wir nur gemeinsam meistern, das heißt, wir müssen miteinander im Gespräch bleiben“, sagt Hofmann.

Wissenschaftskommunikation mit persönlicher Nähe

Science Bench ist ein Kommunikationsformat, das auf eine Idee von Professorin Katja Becker zurückgeht. Sie ist Präsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft. „Der Charme dieser Art von Wissenschaftskommunikation besteht in der persönlichen Nähe, die zwischen den Menschen auf der Straße und den Forschenden geschaffen wird“, sagt sie.

Recht hat sie, also bitte mehr Wissenschaftsbänke auf die Straßen!

Foto: Hochschule Landshut/Veronika Barnerßoi

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