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Zwölfter Mann und Frau fehlen im Stadion

Ein Statistik-Studium ist nicht notwendig, um den Effekt leerer Ränge in Fußballstadien in Pandemiezeiten zu erkennen, wofür der zwölfte Mann und Frau wichtig sind. Die großen Vereine Europas belegen das seit Wochen mit ihren verpatzten Heimspielen. Fans, Experten, aber auch Unbeteiligte erinnern sich jetzt wieder an den zwölften Mann, den die Spieler auf dem Platz nun mal brauchen, wenn man im Mannschaftshotel mit dem linken Fuß aufgestanden ist, einfach keinen Treffer schafft oder sogar zurückliegt.

Bayern München zum Beispiel holte Stand heute zuhause in fünf Spielen elf von achtzehn Punkten. Borussia Dortmund mit seiner riesigen Fan-Tribüne, auch „gelbe Wand“ genannt, sogar nur sechs Punkte. In Spanien macht es Real Madrid mit neun Heimpunkten in fünf Spielen auch nicht besser. Juventus Turin, die „alte Dame“ Italiens schaffte immerhin dreizehn Punkte, genauso Paris Saint-German in Frankreich. Berühmt machen diese Zahlen aber nicht wirklich, wenn man weiß, dass die genannten Vereine früher fast immer siegten.

Liegt es wirklich am zwölften Mann beziehungsweise der zwölften Frau? Eine von Sportpsychologen im Auftrag des UEFA Champions League Sponsors Mastercard durchgeführte Studie aus 2018 zeigt, dass Fans die Leistung ihrer Mannschaft steigern können, als stünde ein zusätzlicher Spieler auf dem Feld.

Zwölfter Mann bringt zwölf Prozent längere Höchstleistung

So soll es eine enorme Wirkung auf die Mannschaftsleistung haben, wenn die Fans die Spieler anlächeln. Die Studie zeigt, dass Sportler, denen ein zwölftre Mann fröhliche Gesichter zeigt, ihre Höchstleistung um bis zu zwölf Prozent länger erbrachten als solche, die in Gesichter mit einem negativen Ausdruck blickten. Bradley Busch, Sportpsychologe und Autor des Berichts, stellte zudem fest, dass lautstarke Unterstützung eine Mannschaft dazu anspornen kann, bis zu sieben Prozent höheren Einsatz zu bringen. Auch könne es ihr dabei helfen, Müdigkeit zu unterdrücken.Banner, Fahnen und Plakate seien klare optische Signale der Begeisterung und könnten die Leistung der Spieler um bis zu acht Prozent steigern.

Übrigens gehören die deutschen Fans als zwölfter Mann mit durchschnittlich 90 Dezibel zu den lautesten in ganz Europa. Mit 99 Dezibel führen die französischen Fußballfans die Liste der europäischen Nationen an, gefolgt von holländischen mit 95 Dezibel und belgischen mit 91 Dezibel. Zum Vergleich: Diese Lautstärken sind nur wenig leiser als eine Polizeisirene.

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Foto: Christian Pramberger auf Pixabay

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